- Reengineering
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Reengineering[riendʒɪ'nɪərɪȖ, englisch], Business-Reengineering ['bɪznɪs-], Restrukturierung, neuartiges Konzept der Unternehmensführung zur Verbesserung der Kostensituation und der Handlungsgeschwindigkeit, das alle im Unternehmen ablaufenden Prozesse erfasst und v. a. auf Kundenzufriedenheit und Flexibilisierung der Geschäftsprozesse zielt. Begründer ist der amerikanische Managementberater Michael Hammer (* 1948). Reengineering erhebt den Anspruch, Arbeitsabläufe und Strukturen nicht nur zu optimieren, sondern radikal zu verändern (Erreichung von »Qualitätssprüngen«), die Aktivitätsfelder an den Kernkompetenzen des Unternehmens auszurichten, Qualität, Service und Produktivität erheblich zu steigern, Durchlauf- und Lieferzeiten stark zu verkürzen, die Arbeitsteilung im Unternehmen zu verringern und im Rahmen von Gruppenarbeit innovative, auf den gesamten Wertschöpfungsprozess bezogene Problemlösungen zu entwickeln. Kritiker halten dem Konzept entgegen, dass es keinen Platz für sukzessive Implementation oder Konsensbildung bietet und stattdessen harte Erfolgsfaktoren, v. a. die Struktur- und Systemdimension, in den Vordergrund stellt. In der praktischen Anwendung konnte Reengineering häufig die Erwartungen nicht erfüllen, wobei als wesentlicher Grund die fehlende nachhaltige Unterstützung durch das Topmanagement angesehen wird. Weiterhin wird darauf verwiesen, dass es sich in der Praxis kaum von anderen Umstrukturierungsmodellen unterscheide und im Wesentlichen auf Kostenreduzierung durch Stellenabbau hinauslaufe.H.-G. Servatius: R.-Programme umsetzen (1994);J. Champy: R. im Management (a. d. Amerikan., Neuausg. 1997).IIReengineering[dt. »Neu-, Wiedererfinden«], Neuorganisation oder Umgestaltung, bezogen auf Computersysteme eine Überarbeitung der bisherigen Arbeitsweise unter Einbeziehung neuer Technologien. Reengineering der Software meint eine Anpassung und Optimierung der Programme.
Universal-Lexikon. 2012.